Eigenblutspende Information

Wie lange ist eine Eigenblutspende haltbar?

Der Eigenblutspende sind aus physiologischen Gründen enge Grenzen gesetzt. Da Blutkonserven maximal 5 Wochen haltbar sind, kann die Eigenblutspende nur in dieser Zeitspanne vor der geplanten Operation stattfinden.
Die Eigenblutentnahmen sollten spätestens zwei Wochen vor dem Operationstermin abgeschlossen sein.

Information zur Eigenblutspende

Zur Voruntersuchung und Terminvereinbarung zur Eigenblutspende sind mitzubringen:

Ärztliche Zuweisung zur Eigenblutvorsorge Herzkatheter-befund bzw. Arztbrief des letzten Krankenhausaufenthaltes Blutgruppe, Blutbild, EKG, Lungenröntgen – soweit vorhanden.
Die Freigabe zur Eigenblutspende erfolgt durch den Arzt der Transfusionsmedizin.

Kontraindikationen der Eigenblutspende

Als Entscheidungshilfe führen wir die Kontraindikationen zur Eigenblutspende an.
Bitte beachten Sie, daß eine Zuweisung von Patienten bei bestehenden Kontraindikationen zu einer
Ablehnung der Eigenblutspende führt.

Absolute Kontraindikationen

Instabile Angina pectoris
Hochgradige Hauptstammstenose: Grad III-IV
Hochgradige Aortenstenose: Grad III-IV
Hochgradige Mitralstenose: bei Indikation zur operativen Korrektur
schwere linksventrikuläre Hypertrophie
schlecht einstellbarer Hypertonus: diastolische Druckwerte > 115 mm Hg
unklare Synkopen in der Anamnese
schwere respiratorische Insuffizienz: Vitalkapazität < 70%
Anämie: Hämoglobin < 11 g/dl
schwere hämorrhagische Diathese
akute oder chronische Infektionen mit der Möglichkeit einer hämatogenen Streuung
angeborene oder erworbene erythrozytäre Defekte
Hämoblastosen
Myocardinfarkt in den letzten 6 Monaten
dekompensierte Herzinsuffizienz

Relative Kontraindikationen

schlechte Venenverhältnisse
Alter über 75 bzw. unter 12 Jahren
Schwangerschaft
Malignom
mangelnden Compliance
Zusammengestellt aus „Transfusionsmedizin“ (Hrsg. Müller-Eckhart, 1996) und
Fremdblutsparende Maßnahmen in der operativen Medizin (Hrsg. Schleinzer, Singbartl 1993)

Merkblatt für Eigenblutvorsorge

Bei der Operation, die für Sie vorgesehen ist, müssen in der Regel 3-4 Blutkonserven aufgrund des Blutverlustes während der Operation transfundiert werden.

Jede Transfusion von Fremdblut bedeutet aber trotz sorgfältiger Spenderauswahl ein gewisses – wenn auch minimales – Risiko, wobei die Übertragung von Gelbsucht im Vordergrund steht.

Trotz genauer Austestung jeder einzelnen Blutkonserve können solche Risiken nicht völlig ausgeschlossen werden.

Bei Patienten, deren Operation für einen längeren Zeitraum geplant werden kann, besteht nun die Möglichkeit, vor der Operation mehrere Male Blut zu entnehmen und für Operation bereit zu stellen, so daß der Patient zur Operation ausschließlich oder zum überwiegenden Teil sein eigenes Blut transfundiert erhält.
Dieses Verfahren bezeichnet man als PRÄOPERATIVE EIGENBLUTSPENDE: Es wird dabei so vorgegangen, daß etwa 5 Wochen vor dem Operationstermin mit der Blutabnahme begonnen, und dann in ein- bis zweiwöchigen Abständen je eine Konserve für den Eigenbedarf entnommen wird.

Vor der ersten Entnahme wird eine Beurteilung durch einen Internisten, Anästhesisten oder praktischen Arzt vorgenommen, wobei die Spendetauglichkeit festgestellt wird.
Unmittelbar vor jeder Abnahme erfolgt eine Blutuntersuchung, da eine gewisse Konzentration an Blutfarbstoff nicht unterschritten werden darf.
Nach der Blutentnahme, bei der je nach Körpergröße und Gewicht 350-450 ml Blut abgenommen werden, bekommt der Patient – falls nötig – eine gleich große Menge an Ersatzflüssigkeit als Ausgleich für den Volumsverlust transfundiert.

Die Blutentnahme selbst erfolgt unter Aufsicht eines Arztes.

Gleichzeitig erhält der Patient vom Zeitpunkt der ersten Blutabnahme an täglich Eisenpräparate, um die Neubildung der roten Blutkörperchen anzuregen.
Obwohl die Einnahme der Eisenpräparate mit leichten Nebenwirkungen, wie Völlegefühl und Magenbeschwerden, verbunden sein kann, ist eine regelmäßige konsequente Einnahme erforderlich, damit die körpereigene Blutbildung angeregt und verstärkt wird.

Sollten während des Zeitraumes, in dem Eigenblutspenden durchgeführt werden, Infektionen (z.B. Bronchitis oder grippale Infekte) beim Patienten auftreten, so wird, um eine Kontamination der Eigenblutkonserve zu vermeiden, von einer Blutabnahme abgesehen.
Um einen allzu hohen und vor allem nicht vorausberechenbaren Blutverlust des Patienten zu vermeiden, werden auch während der Dauer eine allfälligen Menstruation keine Eigenblutspenden durchgeführt.

Der Zeitpunkt der nächsten Eigenblutspende wird von einem Arzt der Transfusionsmedizin gemeinsam mit dem Patienten festgelegt.
Dieses Verfahren hat sich bereits in vielen Kliniken bewährt und zu einem deutlichen Rückgang an Fremdbluttransfusionen und der damit verbundenen Komplikationen geführt.
Wir schlagen Ihnen daher vor, an einem  EIGENBLUTPROGRAMM teilzunehmen, da jede eingesparte Fremdblutkonserve zu einer Verminderung des Transfusionsrisikos beiträgt.

 

Kontakt

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Projektgründer

Stoiber Christian